Vereinigte Staaten 1
Die USA, Land der unbegrenzten Möglichkeiten ... und schier unbegrenzt sind Anzahl von Herstellern und Modellen.
Die bekanntesten Hersteller American Handcuff, Peerless und Smith & Wesson haben eigene Seiten.
American Munition Handschellen:
American Munition ist die frühere Firmierung von American Handcuff Co. (AHC) (vgl. auch dort). Die Produktion lief in den 40er Jahren in Chikago, bis der Betrieb in den 50ern nach Fond du Lac in Wisconsin umgezogen ist.
Es gibt leichte, zeitliche Varianten der American Munitions-Modelle. Bis etwa Mitte der 50er Jahre waren die Nieten nicht sichtbar ("blind rivets"). Erst etwa Mitte der 50er Jahre wurden die sichtbaren Nieten verbaut. Weitere Variante: Die ganz frühen Modelle aus Chikago verwendeten noch einen Vollschlüssel, statt des sonst und später üblichen Hohlschlüssels.
Diese Handschellen wurden in Chikago, also spätestens um 1950 herum hergestellt. Die Form, die auch die AHC haben, ist leicht wiederzuerkennen: Kein anderer Hersteller hat die Kastenform am Schlossgehäuse. Das abgebildete Stück befindet sich in einem sehr guten Zustand.
American Munition Fußschellen:
Diese Fußschellen wurden bereits in Fond du Lac hergestellt und haben bereits sichtbare Nieten (wie die AHC), sind also in den späten 50er Jahren hergestellt worden.
ASP Tactical Handcuff:
Nach der Übernahme von American Handcuff (vgl. auch dort) 2002 hat das schon als Hersteller von Handschellenzubehör und Schlagstöcken bekannte Unternehmen ASP (Armament Systems & Procedures) nach einiger Zeit eigene Handschellen produziert, die seit Anfang 2005 auf dem Markt sind.
Man merkt dem Modell an, dass sich die Entwickler Gedanken gemacht haben: Die Kanten sind abgerundet, große Kunststoffflächen verhindern unnötige Verletzungen. Schloss und Sicherung sind von beiden Seiten zugänglich. Die eigenwillige Form der beweglichen Bügel soll das Anlegen erleichtern, weil runde Bügel leichter vom Gelenk abrutschen können (so die beigelegte Beschreibung).
Außer in schwarz gab es die ASP noch unter anderem in gelb, grau, orange, blau und pink gefärbten Kunststoff. Dies sollte dazu dienen, verschiedene Fesseln auseinanderzuhalten ("Identifier). Aktuell gibt es weniger Farben, die nur noch in einem Inlay vorhanden sind.
Sie sollten gut und vor allem sicher sein, jedoch ließ die Sicherheit der ersten Serie sehr zu wünschen übrig (man erkannte diese an dem rot gefärbten Sicherungsschieber). Aber auch Nachbesserungen (gelber Schieber) sind nicht sehr sicher. Ich habe einen anderen Sammler erlebt, der diese Modelle - arretiert! - quasi im Sekundentakt mit einer Sicherheitsnadel geöffnet hat. Auch wenn ich selbst nicht besonders geschickt bin, habe ich das ebenfalls schon geschafft.
ASP hat dann über die Zeit nachgearbeitet:
Die "roten" Schlösser gibt es schon länger nicht mehr, ich selbst habe auch kein Modell mit dem roten Schieber. Es wurde zunächst ein "europäisches" Schloss, erkennbar am grünen Schieber, eingeführt. Offenbar haben gerade europäische Nutzer die Sicherheit bemängelt. Da dieses Schloss jedoch auch für das so genannte "Shimmen" anfällig ist, wurde ein Schloss mit geteilten Zuhaltungen angeboten, erkennbar am blauen Schieber.
Auf dem Bild oben erkennt man die Farben der Schlösser, unten die verschiedenen Schlüssel mit der markanten Pentagonform. Übrigens lässt sich mit dem geteilten Schlüssel für das blaue Schloss auch so ziemlich jede Standardhandschelle öffnen.
Da sich in den letzten Jahren bei ASP einiges getan hat, wird es hier in der nächsten Zeit eine eigene ASP-Seite geben.
Bean Cobb Handfesseln:
Das Patent ist von 1899, also kurz nach der Wild-West-Zeit. Besonders an den Bean Cobb Fesseln ist, dass sie offen sind, bis der Knopf am Schloss gedrückt wird. Dann lassen sie sich einrasten. Eine Sicherung gegen weiteres Verengen ist jedoch nicht möglich. Die elegante Form und die recht breiten, abgerundeten Bügel machen diese Modelle sehr interessant, sie gehören auch zu meinen Favoriten.
Hier ein Bild eines weiteren Exemplars:
Bean Cobb Fußfesseln:
Die Bean Cobb gab es auch als Fußfesseln.
