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KUB (1)

Interessante Handschellen aus Pakistan

KUB ist ein pakistanischer Hersteller, der Ende 2002 bekannt wurde. Im Programm sind verschiedene Handschellen, interessant sind vor allem die Modelle im Stil der alten Darbies. In den USA werden die Schellen z.T. unter dem Namen "Chikago" vertrieben. Der Hersteller bietet nämlich an, auf den Schlüsseln den Namen des Händlers oder einen Fantasienamen einzuprägen.

Weiterhin sind die Nachbauten anderer klassischer Fesseln faszinierend, wie etwa eine Schraubhandschelle im Stil einer italienischen "bagno", Fesseln wie die "Irish Eight" oder "Hamburger Acht" oder Halseisen im Darbystil. Die Darbyhandfesseln gibt es in diversen Ausführungen, so dass für jeden etwas dabei sein dürfte.
Die Ideen und Maße für die Fesseln stammen z.T. von Vorlagen, auch wurden angeblich ab und zu Sammler zu den Maßen bestimmter Fesseln per E-Mail gefragt. Irgendwann 2002 oder so hatte ich auch solche Anfragen. Anfangs stimmten jedoch bei den Fußfesseln die Maße nicht, als wären sie für Heranwachsende oder Frauen gemacht. Die ehemals "kleinen" Modelle werden jetzt in Größe "medium" vertrieben und es gibt viele Modelle auch in "large".

KUB 916:

KUB 916

Diese Handschelle hat die Maße (ca.) 7 x 5 cm und dürfte damit universell passend sein.
(Archiv)

KUB 918:

KUB 918

Diese Fußschelle hat jedoch nur einen geringen Durchmesser (max. ca. 8,5 x 6,5 cm). Über Stiefeln kann sie kaum getragen werden. Überhaupt wird die Fußschelle damit vielen Männern zu eng oder unbequem sein. Ich vermute, Pakistanis sind von deutlich schmalerem Körperbau oder so; es erscheint mir abwegig, dass Fußschellen nur für Frauen mit schmalen Gelenken hergestellt werden (vgl. aber auch die Anmerkungen oben).
(Archiv)

Schlüssel und Schloss der Modelle 916/918 sind etwas anders als bei vielen anderen Darbies, bei denen sich im Schlüsselrohr ein Innengewinde befindet, das den Verschlussbolzen mit Außengewinde herauszieht um die Schelle zu öffnen. Bei KUB ist das andersherum: Der Schlüssel hat ein Außengewinde, der Verschlussbolzen ein Innengewinde. Diese Art wurde schon bei sehr alten Sheffield-Darbies verwendet, daher findet man manchmal den Hinweis auf den Sheffield-Verschluss.

Gegenüber anderen Darbies lassen sich diese Modelle auch nicht einfach durch Druck verschließen. Zunächst muss der Sicherungsbolzen mit dem Schlüssel herausgedreht werden, dann wird die Schelle verschlossen, indem der Schlüssel ausgedreht wird. Im Prinzip ist das eine sichere Angelegenheit, wenn zum Verschließen der Schlüssel verwendet werden muss. Allerdings ist damit auch kein schnelles Anlegen der Schellen möglich. Dazu eine Warnung: Es wird vermutet, der Verschlussbolzen könnte herausbrechen, wenn er nicht richtig verschlossen wird. Es wird empfohlen, die Schellen auf richtiges Schließen zu überprüfen.
Weiterhin hat das Stück einen rechten Winkel am Verschlussstück, den klassische Darbies ebenfalls nicht aufweisen und bisher eindeutiges Unterscheidungsmerkmal der klassischen zu den Indian Darbies darstellten. Die Pakistanischen KUB-Darbies sind allerdings von deutlich besserer Qualität als die Indians und sie werden ebenfalls handgeschmiedet.
Die Schellen sind vernickelt, aber es gibt eine Serie aus Edelstahl. Die Schellen bestehen aus einem breiten und dicken Material (ca. 20 x 3 mm) und sind daher nicht unbequem; die große Auflagefläche ist ein Sicherheitsaspekt, da dadurch Verletzungen verringert werden.

KUB 121:

KUB 121B

Modell 121 erinnert stark an die klassischen verstellbaren Hiatt-Darbys. Außer der Bauweise stimmt auch die Größe recht gut (vgl. Bild unten). Das abgebildete Modell (121B wie Black) ist dunkel vernickelt, also nicht brüniert. Das sieht gar nicht übel aus, die Oberfläche schimmert fast schwarz.

Vergleich

Bei KUB gelten die 121-Modelle übrigens als "lady size". Etwas größer und in anderer Form gibt es Modelle mit den Bezeichnungen 122 und 123.

Die 121 gibt es auch in hell vernickelt:
KUB 121

Bei den pakistanischen verstellbaren Darbies ist der Schlüssel wieder der von anderen Darbies bekannt übliche. Von der Größe her kommen sie auf die Hiatt-Darbies raus.
Das Stück ist recht gut verarbeitet und mehr als eine Alternative zu den Hiatt-Thompson Nachbauten. Wer eine gute Darby sein eigen nennen möchte und dem die Originale aber zu teuer und die Hiatt-Thompsons zu unsicher sind, ist mit den KUB 121 sehr gut bedient.

KUB 128:

KUB 128

Hier handelt es sich offenbar um eine "Fantasiefessel", die meines Wissens keine Entsprechung in irgendeinem Original hat. Der Verschluss ist der Hamburger Acht entlehnt. Zwar ist dieses Stück sehr schwer, ist jedoch recht breit und hat damit eine große und zudem leicht gewölbte Auflagefläche.

KUB 930:

Minischelle

KUB bezeichnet dieses einem viktorianischen Schloss nachempfundene Stück als "mini cuff". Solche und ähnliche Teile wurden früher als Vorhängeschloss oder Kettenverbinder verwendet.




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