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Indian Darbies

Indian Darby

Hierbei handelt es sich um Handfesseln, die zuerst in den britischen Kolonien in Indien hergestellt und verwendet wurden, daher auch der Name. Sie lassen sich leicht von den britischen Originalen unterscheiden durch den rechten Winkel, den der Verschlusszylinder mit dem Verbindungsstück bildet, mit dem der Verschluss am Bügel angebracht ist (vgl. nächstes Bild). (Dieser Hinweis stammt letztlich von Ian McColl.) Nur noch die neueren pakistanischen Darbies haben diese Besonderheit, die aber aufgrund anderer Merkmale sich leicht von den Indian Darbies unterscheiden lassen.

Rechter Winkel
 

Die hier abgebildete Darby ist sehr groß und sehr wuchtig. Als Fußschellen sind sie aber nicht geeignet, außer man hat sehr schmale Gelenke. Wie viele Vertreter ihrer Art lassen sie sich nicht unbedingt ohne Schlüssel schließen. Die Indians gibt es auch in anderen Formen, z.B. in verstellbar:

verstellbare Indians

Sie sind deutlich größer als Hiatt Darbys, wie man an dem kleinen Bild erkennen kann:
Vergleichsbild flexible Indians

Eine interessante Variante ist die nach der Vorlage einer seltenen flexiblen Hiatt-Fessel. Die Flexibilität hat keinen nennenswerten Einfluss auf die Passung. Wozu also eine Handschelle aus einzelnen Gliedern?

Fußfesseln

Auch diese Fußfesseln werfe ich in die "Indians"-Kategorie. Auffällig ist die lange Kette mit dem Ring in der Mitte. Durch den Ring lässt sich eine weitere Kette ("chaingang") ziehen oder man befestigt die Handfesseln mit kurzer Kette daran. Ob das der tatsächliche Zweck ist, weiß ich nicht, ist aber naheliegend. Übrigens könnte diese Fußfesseln von den Trageeigenschaften her fast eine Empfehlung bekommen, da sie ein gutes Verhältnis zwischen Gewicht und Auflagefläche aufweist.

Die Fesseln werden immer noch handgeschmiedet hergestellt, aber längst nicht mehr nur in Indien, sondern auch im südostasiatischen, osteuropäischen und vermutlich mittelamerikanischem Raum. Entsprechend sind sehr viele auf dem Markt befindliche Modelle durchaus neueren Datums. Obwohl Handarbeit, sind längst nicht alle Teile von guter Qualität. Bei Interesse lohnt es sich, das Stück in die Hand zu nehmen und darauf zu achten, dass der Verschluss leichtgängig ist und die Schelle auch ohne Schlüssel zu schließen ist.
Für den Sammler fällt gravierender aus, dass bei der Herstellung nicht immer Wert auf gute Schmiedekunst und gutes Material gelegt wird. Bei manchen Teilen fallen immer wieder Löcher bzw. Risse auf, zudem setzen die Stücke sehr schnell Rost an (daher können sie leicht älter wirken, als sie tatsächlich sind).
Ansonsten sind diese Stücke recht günstige Dekoteile und wenn sie in gutem Zustand sind, lassen sie sich auch ihrem Zweck gemäß einsetzen. Es kann ratsam sein, den auf den Indian vorkommenden Rost zu entfernen, weil dort die Haut aufgeschürft werden kann.




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