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Sammlung

Handschellen aus der ex-DDR

Alle DDR-Fesseln

Ich hatte noch gar nicht richtig mit dem Zusammentragen von Fesselgerät begonnen, da las ich über die tollen Handschellen, die in der DDR verwendet wurden. Mit Glück bekam ich dann welche aus einer Sammlungsauflösung und ich konnte bestätigen, dass es tatsächlich tolle Handschellen sind.
Glücklicherweise hat die Bundesrepublik kaum etwas des DDR-Strafvollzugssystems übernommen, außer dem Material - wozu auch solche Handschellen gehören. Kurz gesagt: Sie sind immer noch im Einsatz, obwohl sie seit 1989 nicht mehr hergestellt wurden.
Nicht selten bekommt man das ein oder andere Paar gebraucht in unterschiedlichem Zustand angeboten. Dabei empfiehlt es sich, die Gängigkeit der Bügel und die Funktionsweise der Schlösser zu prüfen. Das letzte Modell gibt es zu günstigen Preisen oft in nahezu neuwertigem Zustand. In diesen Fällen rate ich zum Zugreifen, denn die DDR-Handschellen sind wirklich gute und sichere Gelenkhandschellen.

Von den DDR-Handschellen, oft auch Vopo-, Stasi- oder NVA-Handschellen genannt, gibt es die hier gezeigten drei Modelle. Daneben gibt es noch Fußschellen, die mit einem Kabel anstatt einer Kette verbunden sind. Außerdem existiert noch eine Knebelkette mit Griffen aus Aluminium.

Wie funktionieren eigentlich die DDR-Handschellen?

Alle diese Fesseln haben ein Sicherungssystem (double lock). Es wird betätigt, indem der Schlüssel nur eine Vierteldrehung in Richtung der Öffung gedreht wird. Soll sie geöffnet werden, braucht's eine halbe Drehung. Und mit einer gesamten Drehung ist die Handschellen sowohl entriegelt, als auch die Sicherung entsperrt.
Ich bin sehr froh, Björns Arbeit dazu hier präsentieren zu können:
Funktion der DDR-Handschellen (unbedingt angucken!)

Neuere DDR-Handschelle:

DDR Handschellen 3

Bis zum Fall der Mauer (1989) wurden das letzte Modell gebaut. Sie sind vereinzelt noch im Einsatz bei Polizei und Justiz (nicht mehr nur!) in den Neuen Bundesländern. Angebotene Modelle sind nicht selten in nahezu neuwertigem Zustand. Einfacherweise nenne ich diese Handschelle "letztes Modell" oder "DDR 3".

Seltene DDR-Handschelle:

DDR Handschellen 2

Von wann bis wann dieses Modell gebaut wurde, weiß ich nicht. Vermutlich wurde dieses Modell als Vorläufer der neueren Handschellen gebaut und löste das erste Modell ohne Durchschlag ab. Daher nenne ich diese Handschelle manchmal "Zwischenmodell" oder einfach "DDR 2". Diese Handschellen sind seltener als die ersten und erst recht als die letzten DDR-Handschellen.

"Schwere" DDR-Handschelle:

DDR Handschellen HS

Neben den eben gezeigten Handschellen mit Durchschlag (oder "Durchschwinger") gibt es noch diese Handschelle ohne Durchschlag. Dieses Modell - oft auch als Stasi- oder Hochsicherheits-Handschellen bezeichnet - wurde vermutlich nur bis Mitte der 70-er Jahre gebaut.

Es ist fraglich, ob es sich hierbei tatsächlich um eine Handschelle mit besonders hoher Sicherheit handelt, da sie - außer dem fehlenden Durchschlag - keinen besonderen Unterschied zu den beiden anderen Modellen aufweist. Bei vielen Modellen hält auch die Sicherung nicht. Die neueren Handschellen haben stärkere Federn, dort gibt es zwar auch manchmal Probleme mit den Doublelock, aber bei denen ohne Durchschlag kommt das sehr häufig vor.

Immerhin: Es handelt sich hierbei, besonders bei der ersten, um sehr schöne und beindruckende, und vor allem durch die runden Bügel und großen Auflageflächen wenig verletzungsbedingende Handschellen.

DDR-Fußfesseln:

DDR Fußschellen

Die Fußfesseln sind eher selten zu finden. Allerdings wird der Sammelwert auch durch die besondere Verbindung mit einem Kabel statt einer Kette bestimmt.
Durch die Kabelverbindung kann man zwar ausreichende Schritte machen, jedoch bewegen sich dabei die Schellen mit, die dann an den Gelenken scheuern. Damit ist eine Verletzungsgefahr gegeben. Es gibt auch Varianten mit Kette statt Kabel gesehen (auch an den Handschellen), ich denke jedoch, dass das Produkte eifriger Bastler sind. Jedenfalls birgt die Kettenvariante bei den Fußfesseln nicht die oben genannten Verletzungsgefahren. DDR Fußschellen mit Kette

Abführkette:

Abführkette

Abführ-, Vorführ- oder Knebelketten werden v.a. verwendet, um Verdächtige oder Verhaftete vor Gericht zu bringen. Die Kette kommt um das Handgelenk des (vermeintlich) Delinquenten, wird an den Griffen gepackt und kann so leicht gedreht werden. Das kann recht schmerzhaft sein und zu Nervenverletzungen im Handgelenk führen. Außerdem ist eine solche Kette nicht sicher. In gewisser Weise sind solche Ketten Relikte aus einer anderen Zeit. Mit Handschellen oder Abführzangen lässt sich der gleiche Zweck sicherer erreichen.




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